Zauberoper in Wien
Zauberopern standen beim Wiener Publikum aller Schichten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hoch im Kurs; ein Umstand, den sich der umtriebige neue Direktor des Theaters auf der Wieden, Emanuel Schikaneder, geschickt zunutze machte. Schikaneder passte für seine Produktionen Wielands beliebte Märchen aus dessen Sammlung Dschinnistan für sein Publikum an. Das Ergebnis würden wir heute als großes Popcornkino bezeichnen: aufwendige Bühneneffekte mit vielen Verwandlungen sowie ein Plot, der sich nicht zu schade ist, auch den Geschmack des niederen Standes zu bedienen - und der wie beim heutigen Blockbusterkino bisweilen auf Logik und Stringenz verzichtet. Gleichwohl konnte er hierfür u.a. auch seine beiden Logenbrüder Paul Wranitzky und Wolfgang Amadeus Mozart gewinnen. Das bekannteste Produkt oder Machwerk, wie manche Zeitgenossen die Stücke in Schikaned ers Theater verächtlich nannten, ist zweifellos Mozarts Zauberflöte, doch der Fundus an entdeckenswerten Wiener Zauberopernist nahezu unerschöpflich. Nach seiner hochgelobten ersten Einspielung für ALPHA CLASSICS, Saga, erzählt der deutsche Bariton Konstantin Krimmel uns hier noch mehr Geschichten, mit einem Programm, das sich auf die Wiener Zauberoper konzentriert. In Begleitung des Orchesters Hofkapelle München unter der Leitung von Rüdiger Lotter erkundet Krimmel Zauberopern von Mozart, Salieri und Gluck sowie weniger bekannte Werke u.a. von Paul Wranitzky (dessen Oberon von 1789 bereits vieles aus Mozarts Zauberflöte vorwegnimmt) und von Peter von Winter, dessen Oper Das Labyrinth ganz offiziell den zweiten Teil der Zauberflöte darstellt. Lassen wir uns also verzaubern und begeistern von Arien aus spektakulären "Blockbuster-Opern" aus dem Wiener Repertoire des 18.Jahrhunderts mit ihrer unwiderstehlichen m rchenhaften Welt!